Liebe Patientin

Wenn bei Ihnen im Rahmen der Krebsvorsorgeuntersuchung ein auffälliger Abstrich oder Veränderungen im Genitalbereich diagnostiziert wurden, bieten wir Ihnen in unserer spezialisierten und zertifizierten Dysplasiesprechstunde die Möglichkeit der weiteren Abklärung.

Was ist der Grund für einen auffälligen Abstrich?

Viele Frauen haben im Laufe ihres Lebens eine Infektion mit humanen Papillomviren (HPV). In den allermeisten Fällen wird die Infektion nach mehreren Monaten (bis Jahren) vollständig vom Immunsystem eliminiert. In einigen Fällen jedoch nistet sich das Virus ein und die unauffällige Infektion wird zu einer Erkrankung. Es entsteht eine Dysplasie (Krebsvorstufe) am Gebärmutterhals bzw. am äußeren Genitale (Vagina und Vulva), die sich zu einem invasiven Tumor weiterentwickeln kann. Diese Dysplasien können in der jährlichen Krebsvorsorgeuntersuchung erkannt werden.

Die Dysplasie-Sprechstunde für Patientinnen

Zertifizierte weiterführende Diagnostik und Therapie auf höchstem Niveau

Die Untersuchung in der Dysplasie-Sprechstunde dient der gynäkologischen Krebsvorsorge. Bei einem Teil der Dysplasien handelt es sich um Zellveränderungen, die sich von selber wieder zurückbilden und nicht behandelt werden müssen. Der andere Teil bleibt bestehen oder kann im Laufe von Jahren in eine Krebserkrankung übergehen. Unsere Aufgabe in der Dysplasie-Sprechstunde ist es, entzündliche oder auffällige Veränderungen im Genitalbereich zu erkennen, gute- von bösartigen zu unterscheiden und wenn notwendig zu behandeln. Durch gezielte zusätzliche Untersuchungen kann der Befund geklärt und das weitere Vorgehen mit Ihnen besprochen werden. Sicherheit auf hohem Niveau - ein gutes Gefühl.

Früherkennung für den Gebärmutterhals

Der Pap-Abstrich

Die Inzidenz des Zervixkarzinoms variiert weltweit zwischen 3,6 (Finnland) und 45(Kolumbien) pro 100.000 Frauen und Jahr. In Deutschland lag die Inzidenz 1971 bei 45 pro 100.000 (Zahlen des Bundesland Saarland) und im Jahre 2010 bei 9,3 pro 100.000 (Zahlen GEKID Gesamtdeutschland). Damit ist die altersstandardisierte Inzidenz für Neuerkrankungen und Sterblichkeit am Cervixcarcinom von Platz 9 bzw. 8 auf Platz 13 im internationalen Vergleich abgesunken. Die Inzidenz der präkanzerösen Vorstufen ist allerdings um den Faktor 100 höher, das Vorkommen einer schweren präkanzerösen Vorstufe liegt bei 1% der weiblichen Bevölkerung.

Die regelmäßige Teilnahme an der kostenlosen jährlichen Krebsvorsorge ist ein sicherer Weg Veränderungen am Gebärmutterhals zuverlässig zu erkennen, da die typischen Zellveränderungen mit einem geschulten Auge unter dem Mikroskop eindeutig erkennbar sind. Seit der Einführung in 1971 bis heute hat der Pap-Abstrich bei uns zu einem wesentlichen Rückgang des Gebärmutterhalskrebses um mehr als 70% beigetragen. Bis heute konnte kein anderes Vorsorgeinstrument Vergleichbares leisten.

Weitere Informationen

Dabei basiert die Früherkennungsuntersuchung beim Frauenarzt auf dem Pap-Test, bei dem Zellen vom Gebärmutterhals entnommen werden. Der Name Pap-Test geht auf den griechischen Arzt George Nicolas Papanicolaou (1883-1962) zurück. Er hat bereits 1928 entdeckt, dass mit in Reihenuntersuchungen durchgeführten Pap-Abstrichen eine frühe Unterscheidung zwischen gutartigen und bösartigen Zellen des Gebärmutterhalses möglich ist. 1943 hat er gemeinschaftlich mit Herbert F. Traut den Atlas der gynäkologischen Zytologie veröffentlicht und zytologische Befunde in 5 Gruppen unterteilt. Diese Einteilung bildet die Grundlage der heute gültigen Einteilung.

Die regelmäßige Teilnahme an der kostenlosen jährlichen Krebsvorsorge ist ein sicherer Weg Veränderungen am Gebärmutterhals zuverlässig zu erkennen, da die typischen Zellveränderungen mit einem geschulten Auge unter dem Mikroskop eindeutig erkennbar sind. Seit der Einführung in 1971 bis heute hat der Pap-Abstrich bei uns zu einem wesentlichen Rückgang des Gebärmutterhalskrebses um mehr als 70% beigetragen. Bis heute konnte kein anderes Vorsorgeinstrument Vergleichbares leisten.

Münchner Nomenklatur III

Der Gebärmutterhals ist der untere Teil der Gebärmutter und ragt etwa 3 cm in die Vagina. Er wird auch als Cervix uteri bezeichnet und ist die Verbindung der Gebärmutter in die Vagina. Die Öffnung ist von einer dicken Schleimhaut umgeben. Zwischen dem äußeren Teil des Gebärmutterhalses und dem inneren Teil liegt ein sehr empfindlicher Bereich (sog. Übergangszone), der im Laufe des Lebens einer Frau ständigen zellulären Veränderungen unterliegt. Hier wird der Pap-Abstrich abgenommen. Unbeobachtet kann an dieser Stelle Gebärmutterhalskrebs entstehen.

Über den Pap-Abstrich wird viel diskutiert, aber er bietet als Element der Vorsorge die einmalige Chance, die Vorstufen des Krebses erkennen zu können und nicht den Krebs im Frühstadium. Bildlich gesprochen kann er zu einem Zeitpunkt erkannt werden, zu dem er an die Tür klopft. Durch die regelmäßige Teilnahme an der Krebsvorsorge kann jede Frau dafür sorgen, dass diese Tür geschlossen bleibt und bis heute konnte kein anderes Vorsorgeinstrument Vergleichbares leisten. Dies ist umso wichtiger, da die Vorstufen und Frühformen des Zervixkarzinoms keine Beschwerden verursachen. Machen sich jedoch Symptome bemerkbar, ist die Erkrankung meist schon weiter fortgeschritten und schwieriger zu behandeln.

Durch die Früherkennung für den Gebärmutterhals auf Basis des Pap-Abstrichs ist der Gebärmutterhalskrebs bei uns ein seltener Tumor geworden. Er ist sogar seltener als ein Non-Hodgkin-Lymphom (bösartige Erkrankung des lymphatischen Systems). In Ländern ohne Vorsorgeprogramme bleibt er weiterhin eine große Herausforderung. Es wird geschätzt das jährlich etwa 493.000 Frauen weltweit an Gebärmutterhalskrebs erkranken. 83 % dieser Frauen leben in Entwicklungsländern und nur 17 % in den Industrienationen. Ähnlich verhält es sich bei den weltweiten Sterbefällen: Ca. 85 % entfallen auf die Entwicklungsländer und 15 % auf die Industrienationen. Somit besteht offensichtlich ein deutlich höheres Risiko, wenn Vorsorgeeinrichtungen nicht vorhanden sind bzw. Vorsorgeangebote nicht genutzt werden, denn an Orten, an denen der Pap-Abstrich eingeführt wurde, ist die Anzahl der Gebärmutterhalskrebsfälle stark zurückgegangen und eine deutsche Studie aus dem Jahr 2007 stellt heraus, dass „(d)ie meisten Karzinome und die fortgeschrittenen Karzinome treten bei gar nicht oder unregelmäßig untersuchten Patientinnen auf“.