Vorgangsweise bei der Zellabnahme
Sofern ein Zellabstrich für die konventionelle Zytologie gemacht wird, sollte der Kliniker/die Klinikerin bzw. die Krankenschwester/der Krankenpfleger einen “extended tip spatula” z.B. Szalay Spatel oder einen Ayre´schen Spatel verwenden, je nach Alter der Patientin bzw. vorangegangener Geburten; ggf. kombiniert mit einer zusätzlichen Brushabnahme. Die Zervix-Broom wird für flüßigkeitsbasierte Zytologie (Dünnschichtzytologie/LBC) verwendet.)
Abnahmegeräte für den Zellabstrich
- Aylesbury Spatel (Kurzform Ayre’scher Spatel) zur Zellabnahme von der zervikalen Transformationszone
- Endozervix-Brush für die Zellabnahme aus dem Zervikalkanal
- Zervix-Broom (LBC-Dünnschichtzytologie
Sobald die Utensilien für die Zellabnahme vorbereitet sind, kann der Kliniker/die Klinikerin oder das Pflegepersonal die Patientin auf die Abnahme vorbereiten.
- Ein Spekulum wird in die Vagina eingeführt: die Zervix muss mittels direkter Lichtquelle gut erkennbar sein und der Muttermund sollte gut lokalisierbar sein.
- Das Abnahmegerät bzw. die Abnahmegeräte sollten entsprechend der Form und Größe der Zervix und der Lage der Transformationszone gewählt werden.
- Der Schleimpfropf sollte sanft entfernt werden, um eine Abnahme durch den Spatel/Brush direkt von der Epitheloberfläche zu ermöglichen; wenn dies nicht geschieht werden die abgestrichenen Zellen durch Schleim und Entzündungszellen überlagert und der Abstrich ist qualitativ nur eingeschränkt zu beurteilen.
- Ein Ayre´scher Spatel bzw. der Szalay Spatel stellen ein optimales Abnahmegerät für junge Frauen oder Nullipara dar. Die Zunge des Spatels sollte im ständigen Kontakt zu der Innenwand des Zervixkanals bleiben. Beim Ausstreichen der Zellen wird der Spatel anschließend flach auf den Objektträger gelegt und parallel mit der Längsseite von links nach rechts gezogen. So befinden sich die Zellen des Endozervix im oberen Drittel, die der Transformationszone in der Mitte und die des Ektozervix im unteren Drittel des Objektträgers. Das Übertragen der Zellen sollte nur mit geringem Andruck erfolgen, um Zell-Deformationen zu vermeiden. Da bei Abstrichuntersuchungen Blutungen auftreten können, ist es wichtig mit dem Abstrich bei 3 Uhr zu beginnen. Dies reduziert Blutüberlagerungen in Abstrichpräparaten und verbessert die diagnostische Qualität.
- Das runde Ende wird für Frauen verwendet, die bereits geboren haben. Eine Zervix-Brush wird zusätzlich zum Spatel für die Abnahme bei postmenopausalen Frauen empfohlen, weil die SCJ innerhalb des Zervikalkanals liegt und so besser erreicht warden kann.
- Die Zervix-Broom sollteum 360° gedreht werden um Zellen aus der gesamten Region rund um die Transformationszone (TZ), der Plattenepithel-Zylinderepithelgrenze (SCJ) und dem Zervikalkanal zu erreichen. Eine Broom kann neben der LBC/Dünnschichtzytologie auch für konventionelle Zytologie verwendet werden.
- Die Fixation konventioneller Abstrichpräparate sollte sofort (innerhalb weniger Sekunden) nach dem Ausstreichen mit einem entsprechenden Fixanz (95% Ethanol mind. 30 Min./ Merkofix 2-3 Sprühstöße 10 Min.) erfolgen, zusammen mit den dazugehörigen Anforderungsformularen werden sie dann an das Labor verschickt. Für die Dünnschichtzytologie muss der Broom in die Fixierlösung, die auch als Transportmedium dient, überführt werden. Sowohl Objektträger als auch Transportmedium müssen zuvor mit dem Namen und dem Geburtsdatum der Patientin beschriftet werden.
- Sofern zwei Abnahmegeräte verwendet werden ist darauf zu achten, dass das Ausstreichen sowohl von Spatel als auch Brush auf demselben Objektträger zügig aufeinander erfolgen, um Lufttrocknungsartefakte zu vermeiden, gerne kann der Objektträger geteilt werden und die eine Hälfte für den Watteträger, die andere Hälfte für den Brush Verwendung finden.
- Präparate für Dünnschichtzytologie (LBC) sollten strikt nach den Angaben des jeweiligen Herstellers erstellt werden. Es gibt Unterschiede in der Verarbeitung. Bei Verwendung der durch uns aktuell verwendeten GynoPrep Methode wird das Abnahmegerät nach der Zellabnahme in die Fixierlösung transferiert und die Bürste verbleibt im Transportmedium, welches ins Labor zur weiteren Verarbeitung geschickt wird.
- Fixierung zytologischer Ausstriche